18. September 2015 Schnellere und sichere Ergebnisse bei Krebsdiagnostik: Molekularbiologischer Test auf Gebärmutterhalskrebs „GynTect“ erhält CE-Marktzulassung

Das Bio­tech­no­lo­gie-Unter­neh­men onc­gno­stics GmbH hat die CE-IVD-Markt­zu­las­sung für den Test „Gyn­Tect“ zum Nach­weis von Gebär­mut­ter­hals­krebs und des­sen Vor­stu­fen erhal­ten. Der Test kann schnell und sicher Unter­su­chungs­er­geb­nisse lie­fern, um somit mehr Krebs­fälle recht­zei­tig zu iden­ti­fi­zie­ren und die The­ra­pie­er­folge zu ver­bes­sern. Er beruht auf zel­lu­lä­ren, epi­ge­ne­ti­schen Bio­mar­kern und ermög­licht eine zuver­läs­sige Erken­nung von Krebs­zel­len und des­sen Vor­stu­fen. Mit dem Test wird die Risi­ko­ein­schät­zung bei der Gebär­mut­ter­hals­krebs­vor­sorge stark erleich­tert und somit kön­nen unnö­tige Ope­ra­tio­nen ver­min­dert wer­den. Gyn­Tect kann ab sofort EU-weit in Labo­ren und Pra­xen ein­ge­setzt werden 
Gebär­mut­ter­hals­krebs ist welt­weit die dritt­häu­figste Krebs­art bei Frauen. Mit Gyn­Tect hat die onc­gno­stics GmbH einen mole­ku­lar­bio­lo­gi­schen Test ent­wi­ckelt, der früh­zei­tig klä­ren kann, ob bei einer Pati­en­tin mit auf­fäl­li­gem Pap-Befund bzw. einer huma­nen Papil­lonmvi­rus (HPV)-Infektion tat­säch­lich ein zu behan­deln­des Zer­vix­kar­zi­nom vor­liegt. Das Dia­gno­se­ver­fah­ren zielt auf epi­ge­ne­ti­sche Ver­än­de­run­gen in den Zel­len von Gebär­mut­ter­hals­ab­stri­chen, denn diese kön­nen Anzei­chen für eine Krebs­er­kran­kung aufweisen.
Gyn­Tect wurde nun mit der CE-IVD-Kenn­zeich­nung euro­pa­weit die Markt­zu­las­sung erteilt. Das Unter­neh­men onc­gno­stics wird in den nächs­ten Mona­ten die Pro­dukt­ein­füh­rung für den inter­na­tio­nal paten­tier­ten Test über Deutsch­land hin­aus in wei­te­ren euro­päi­schen Län­dern rea­li­sie­ren. Der Markt­ein­tritt in Nord­ame­rika sowie in asia­ti­schen Län­dern ist in Planung.
Gebär­mut­ter­hals­krebs ist im Früh­sta­dium fast immer heilbar 
Im Gegen­satz zu ande­ren Vor­sor­ge­un­ter­su­chungs­me­tho­den kann Gyn­Tect ein­deu­tige Ergeb­nisse lie­fern, die für oder gegen eine Krebs­er­kran­kung spre­chen. Auch erste Vor­stu­fen las­sen sich durch das Dia­gno­se­ver­fah­ren erken­nen und ermög­li­chen so eine schnelle Behand­lungs­ent­schei­dung. Für die Unter­su­chung mit Gyn­Tect wird der­selbe Abstrich wie zuvor für den Pap- oder HPV-Tests ver­wen­det – eine neue Zell­ent­nahme bei der Pati­en­tin ist daher nicht not­wen­dig. Gyn­Tect bie­tet Pati­en­tin­nen, deren Pap- und HPV-Befun­den nicht ein­deu­tig sind, eine schnelle und sichere Auf­klä­rung und hilft unnö­tige Behand­lun­gen zu ver­mei­den, denn nicht jede Infek­tion führt auto­ma­tisch zu Krebs. Bei Frauen, die mit HPV infi­ziert sind, jedoch keine Krebs­zel­len auf­wei­sen, ist ein ope­ra­ti­ver Ein­griff nicht notwendig.
„Fast jede Frau durch­läuft wäh­rend ihres Lebens eine HPV-Infek­tion, aber nur in weni­gen Fäl­len ent­wi­ckelt sich dar­aus ein Zer­vix­kar­zi­nom. Es ist den­noch die dritt­häu­figste Krebs­er­kran­kung bei Frauen welt­weit mit ca. 530.000 neuen Fäl­len pro Jahr. Mehr als die Hälfte aller Erkran­kun­gen ver­lau­fen töd­lich. Pro Jahr ver­zeich­net Europa ca. 55.000, davon Deutsch­land etwa 4.500 Neu­erkran­kun­gen (World Health Orga­niza­tion, 2010). Gyn­Tect ist in mei­nen Augen ein Durch­bruch hin­sicht­lich Vor­sor­ge­un­ter­su­chun­gen und kann dazu bei­tra­gen, diese Zahl zu ver­rin­gern“, so Prof. Dr. Mat­thias Dürst, Viro­loge und Lei­ter des Fach­be­rei­ches ‚Gynä­ko­lo­gi­sche Mole­ku­lar­bio­lo­gie‘ der Uni­ver­si­täts­kli­nik für Frau­en­heil­kunde in Jena.

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