Die beteiligungsmanagement thüringen gmbh (bm‑t) – eine Tochter der Thüringer Aufbaubank – ist gemessen am Volumen der wichtigste Player auf dem Thüringer Beteiligungsmarkt. Dies gab das Unternehmen heute auf einer Pressekonferenz in Erfurt bekannt. Die bm‑t investierte seit 2008 112 Mio. Euro aus den von ihr gemanagten Fonds. Sie ist in diesem Zeitraum 37 neue Beteiligungen eingegangen. Das entspricht nach Zahlen des Bundesverbandes Deutscher Kapitalbeteiligungsgesellschaften (BVK) einem Anteil von 35 Prozent an den in Thüringen getätigten Beteiligungen.
„Öffentliches Beteiligungskapital ist zentraler Baustein für eine aktive Wirtschaftspolitik“, sagte Wirtschaftsminister Matthias Machnig. Dieses Instrument trägt dazu bei, Mittelstand und Start-Up-Unternehmen in Thüringen mit der notwendigen Liquidität für Investitionen und Produktentwicklung zu versorgen. Das sei nicht zuletzt eine Voraussetzung für künftiges Beschäftigungswachstum. „Die Firmen, an denen sich die bm‑t beteiligt hat, haben 1.500 neue, qualifizierte Arbeitsplätze geschaffen“, unterstrich Machnig. In den vier aktiven Beteiligungsfonds stehen für Neuinvestitionen aktuell etwa 40 Mio. Euro zur Verfügung.
„Für 2012 streben wir zehn bis zwölf neue Beteiligungen an“, erläuterte Christian Damjakob, seit Oktober 2011 bm‑t Geschäftsführer. Dabei sollen vor allem schnell wachsende Mittelständler und Unternehmensgründungen im High-Tech-Bereich finanziert werden. „Starke Unternehmerpersönlichkeiten und Thüringer Gründer finden bei uns immer ein offenes Ohr“, so Damjakob weiter.
Die bm‑t ist die zentrale Beteiligungsgesellschaft im Freistaat Thüringen. Zurzeit ist sie an 42 Unternehmen beteiligt. Davon entfallen je 20 Prozent auf Life Science/Medizintechnik und IT/Medien sowie je zehn Prozent auf Optik, Clean Tech, Automotive und Elektronik.
Die bm‑t geht aktuell Beteiligungen über vier Beteiligungsfonds ein: Dazu zählen der Thüringer Gründerfonds, die Venture Capital Thüringen GmbH & Co. KG, der PET-II-Fonds sowie die Thüringer Industriebeteiligungs GmbH & Co. KG. Neben dem Freistaat Thüringen haben Banken, Versicherungen und Pensionskassen in die Fonds investiert. Die bm‑t stellt Kapital für alle Unternehmensphasen bereit: Von der Gründungs- und Start-up-Phase über die Marktentwicklung und Expansion bis hin zur Nachfolgephase und dem Buyout. Zum Beteiligungsportfolio der bm‑t gehören z.B. Analytik Jena, die SAMAG in Saalfeld und Rottenbach, die Häcker Automation GmbH in Schwarzhausen, Asola in Erfurt sowie Jenoptik.
Beispiele für bm‑t Neuengagements 2011
Beispiele für Engagements der bm‑t im abgelaufenen Jahr sind die HASEC-Elektronik GmbH in Wutha-Farnroda und die Innovative Mobility Automobile GmbH. An der HASEC-Elektronik GmbH hat die bm‑t 20 Prozent der Anteile übernommen, finanziert werden das geplante Unternehmenswachstum und die dafür erforderlichen Investitionen. Das Unternehmen ist mit 160 Beschäftigten einer der führenden mittelständischen Dienstleister für die Fertigung kompletter elektronischer Baugruppen und Geräte. HASEC beliefert weltweit Kunden im Bereich der Hausautomation, Medizintechnik, Sensorik und Sicherheitstechnik.
Die Innovative Mobility Automobile GmbH ist ein junges Unternehmen aus Jena. Die Gründer haben 2008 mit der Entwicklung eines Konzeptes für ein designorientiertes, sicheres und alltagstaugliches Ein-Personen-Elektroleichtfahrzeug begonnen. Im Rahmen der Zusammenarbeit von sechs erfahrenen Industrieunternehmen und einer Forschungseinrichtung soll der erste Prototyp noch dieses Jahr fertig gestellt werden. Die bm‑t ist Haupt-Eigenkapitalgeber mit dem seit 2011 aktiven Thüringer Gründerfonds.